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Mach’s wie Anna…

Dieses Jahr rufen wir unter dem Motto ,Mach’s wie Anna‘ zum internationalen feministischen Kampftag.

Anna Seghers (1900–1983) war eine deutsche Schriftstellerin und Kommunistin, deren Leben und Werk untrennbar mit dem Kampf für Sozialismus sowie gegen Krieg und Faschismus verbunden ist. Ihre politische Überzeugung prägte ihre Schriften und ihr Engagement für die Rechte der Unterdrückten.
In ihrem antifaschistischen Werk „Das siebte Kreuz“ verarbeitet sie ihre regionale Nähe als Mainzerin zum KZ Osthofen.
Später verließ sie den kapitalistischen Westen und wurde eine der bedeutendsten Schriftsteller:innen der DDR.

Anna Seghers war der Überzeugung, dass eine gerechte Gesellschaft nur dann entstehen kann, wenn Frauen und Männer dieselben Rechte und Chancen haben. Im Sozialismus erkannte sie ein System, das die Befreiung von Frauen ermöglichen würde – aus der Gefangenschaft in traditionellen Rollenbildern und aus der Ausbeutung durch kapitalistische Strukturen. In ihrem Werk „Frauengeschichten“ thematisiert sie die schwierigen Bedingungen, unter denen Frauen in einer patriarchalen Gesellschaft leben und skizziert einen selbstbestimmten Ausweg.

Warum gehen wir am 8. März auf die Straße?

Auch im Jahr 2025 ist der Alltag von Frauen und queeren Menschen von Sexismus und Unterdrückungsmustern geprägt: von Catcalling über schlechtere Gehälter für Frauen bis hin zu Femiziden.
Wir sind nicht bereit, uns länger damit abzufinden und gehen gemeinsam auf die Straße, um unsere Wut zu organisieren und eine Perspektive auf Befreiung zu bieten.
Dabei sind wir konsequent antikapitalistisch. Denn die patriarchalen Gesellschaftsstrukturen sind untrennbar mit dem kapitalistischen System verbunden und unterstützen dieses. Frauen übernehmen einen Großteil, der gesellschaftlich notwendigen aber unbezahlten Sorgearbeiten. Um dies leisten zu können, arbeiten Frauen häufiger in Teilzeit oder in geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen. Dadurch stehen auch heute noch viele Frauen in einem finanziellen Abhängigkeitsverhältnis und sind mit dem Risiko der Altersarmut konfrontiert.
Der fortschreitenden Rechtsruck und die wachsende Kriegsgefahr, die wir aktuell beobachten, wirken sich negativ auf unser aller Leben aus. Die Gewalt gegen FLINTA* Personen steigt stetig:
Sei es die Forderung zur Rückkehr zu traditionellen Familienbildern oder die Ablehnung von queeren Personen, die bis hin zu körperlicher Gewalt reicht.
Rechte Stimmen fordern, das alle Menschen, die ihrem faschistischen Narrativ nicht entsprechen, sich entweder anpassen oder das Land verlassen sollen. Dem gilt es sich konsequent entgegen zu stellen!
Es ist an der Zeit gemeinsam für eine bessere Zukunft und eine befreite Gesellschaft zu kämpfen!

Was wollen wir?

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!
Wir fordern gesellschaftliche Rahmenbedingungen für ein selbstbestimmtes Leben aller Menschen!
Dazu gehören ausreichende Kinderbetreuungsplätze und die Anerkennung unbezahlter Sorgearbeit mit dazugehöriger finanzieller Absicherung.
Das Recht auf Selbstbestimmung über den eigenen Körper! Die bestehenden Gesetze schränken noch immer den Zugang zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen ein und sind nach §218 weiterhin
unter Strafe gestellt.
Auch das Selbstbestimmungsgesetz zum Geschlechtseintrag ist nur ein erster Schritt gewesen.
Wenn wir von Befreiung sprechen, meinen wir ALLE Betroffenen. Wenn wir uns gegen Unterdrückung und Sexismus wehren, tun wir dies unter der Fahne des Internationalismus!

Und was tun?

Lasst uns unsere Stimmen vereinen und auf den Straßen unserer Stadt ein Zeichen setzen. Die Demonstration am 08. März 2025 startet um 18:00 Uhr am Gutenbergplatz.

Zahlen und Fakten:

Jeden zweiten Tag stirbt eine Frau durch Partnerschaftsgewalt.
Noch immer bekommen Frauen weniger Lohn für gleiche Arbeit: auch bei gleicher Tätigkeit und vergleichbarer Erwerbsbiografie verdienen Frauen durchschnittlich 6% weniger als Männer.
Gleichzeitig leisten Frauen deutlich mehr unbezahlte Sorgearbeit: durchschnittlich wenden Frauen pro Tag 44,3% mehr Zeit für unbezahlte Sorgearbeit auf als Männer.