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Mach’s wie Alex…
Dieses Jahr möchten wir unter dem Motto ,Mach’s wie Alex‘ zum internationalen feministischen Kampftag aufrufen.
Lasst uns gemeinsam die Visionen von Alexandra Kollontai, einer Pionierin der Frauenbewegung, aufleben lassen! Sie kämpfte nicht nur für die politische, sondern auch für die sexuelle und wirtschaftliche Befreiung der Frau. Trotz vieler Erfolge kann aber von Befreiung noch keine Rede sein. Deshalb raus zum achten März!

–Wir und Allgemeines–
Warum gehen wir am 8. März auf die Straße?
Sexismus im Alltag ist uns allen ein Begriff. Unsere Unterdrückung ist jedoch tief in der Gesellschaft verankert. Wir sind nicht bereit uns länger damit abzufinden und gehen gemeinsam auf die Straße, um unsere Wut zu organisieren und eine Perspektive auf Befreiung zu bieten. Unsere Unterdrückung kennt viele Formen: Catcalling, Femizide (Frauenmorde), schlechtere Bezahlung – um nur Einige zu nennen. Diese brutale Realität ist kein Zufall, sondern hat System. Wir sind konsequent antikapitalistisch. Eine Frau, die ihren Mann umsorgt und häusliche Aufgaben übernimmt, ob berufstätig oder nicht, macht ihn zu einem profitableren Mitarbeiter – und sich selbst abhängig. Diese Arbeitsteilung ist nicht natürlich, sondern nutzt dem Unternehmen. Im Patriarchat wird Zweigeschlechtlichkeit so zum Maß aller Dinge. Queere Personen sind vielschichtigen Unterdrückungsformen ausgesetzt. Im Kampf gegen das Patriarchat stehen wir Seite an Seite. Es ist an der Zeit für eine bessere Zukunft zu kämpfen – denn der Feminismus in Kombination mit einer sozialen
Umgestaltung unserer Gesellschaft nutzt am Ende uns Allen.

Was wollen wir?
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit – ist ein Schritt gegen die finanzielle Abhängigkeit. Teilzeitarbeit darf keine Falle für Altersarmut von Frauen sein. Nur so können wir unser Leben selbstständig gestalten, gewalttätige Partner verlassen und eine aktive Rolle in politischen Kämpfen einnehmen.

Wir fordern das Recht auf Selbstbestimmung über den eigenen Körper, inklusive Abtreibung! Diebestehenden Gesetze schränken noch immer den Zugang zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen ein. Sowerden diese nach §218 weiterhin unter Strafe gestellt. Auch zeitgemäße Trans- und Intersex-Gesetze sind
längst überfällig. Mein Körper gehört mir und ich bestimme über diesen!

Unsere Vision endet aber nicht damit, gleichberechtigt ausgebeutet zu werden, sondern mit unserer vollständigen Befreiung. Das ist ein reales Ziel, wenn wir uns gemeinsam organisieren. Wenn wir von Befreiung sprechen, meinen wir selbstverständlich ALLE Betroffenen. Wir sehen wie unsere Schwestern weltweit ausgebeutet, unterdrückt und ermordet werden. Nicht selten für den europäischen Wohlstand. Wenn wir uns gegen Unterdrückung und Sexismus wehren, tun wir dies unter der Fahne des Internationalismus!

–Kollontai–
Wieso beziehen wir uns auf Kollontai?
Kollontai vertrat die Überzeugung, dass die Unterdrückung der Frauen erst mit dem Untergang des Kapitalismus enden kann. Als Diplomatin, Aktivistin und weltweit erste Ministerin der Geschichte, trug sie zur Entwicklung eines antikapitalistischen Feminismus bei, der uns bis heute ein Vorbild bleiben soll. Ihre Positionen zu Liebe und Sexualität machen ihr Werk einzigartig. Kollontai forderte eine neue Sexualmoral, die nicht mehr auf der Keuschheit und Kontrolle der Frau basiert. Sie stellte dem das Konzept der genossenschaftlichen Liebe entgegen: Gleichberechtigung, Solidarität, kollektive Verbundenheit. Beziehungen sollen im Sinne der Freiheit revolutioniert werden.
Die unbezahlte Sorgearbeit zuhause (Kindererziehung, Kochen usw.) soll den Frauen von der Schulter genommen, und stattdessen gesellschaftliche Aufgabe werden. Das spart Zeit, Energie, und wertet diese Aufgaben gleichzeitig auf. Als Ministerin konnte sie diese Ziele umsetzen und z.B. durch die Etablierung von Kantinen und kollektiven Wohn- und Erziehungsräumen zur Freiheit der Frau beitragen. Alexandra Kollontais Analysen müssen im Kontext ihrer Zeit betrachtet werden. Ihr theoretisches Werk und die Erfolge dienen dennoch als historisches Beispiel für die Möglichkeit auf Freiheit. Daran wollen wir anknüpfen.

Und was tun?
Unsere Vision einer befreiten Zukunft ruht nicht auf leeren Worten, sondern auf der gemeinsamen Aktion. Lasst uns unsere Stimmen vereinen und auf den Straßen unserer Stadt ein Zeichen setzen. Die Demonstration beginnt am 08.03.‘24 um 18 Uhr am Theater Mainz.

–Fakten–
Jede Stunde werden mehr als 14 Frauen Opfer von Partnerschaksgewalt
Beinahe jeden Tag versucht ein Partner oder Expartner eine Frau zu töten
Bundesregierung (2023). Opferzahlen deutlich geslegen. Häusliche Gewalt ist keine Privatsache.

Verfügbar unter: www.Bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/lagebild-hausliche-gewalt-2201488

Der Gender Pay Gap ist auch im Jahr 2022 real: Frauen verdienen auf den durchschnittlichen Bruttolohnbezogen 4,31 € weniger als Männer.
Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut (o. J.). WSI GenderDatenPortal: Einkommen. Gender Pay Gap 2006 – 2022. Verfügbar unter: www.wsi.de/de/einkommen-14619-gender-pay-Gap-14932.htm

Das immer noch geltende Transsexuellen- Gesetz (TSG) wurde in Teilen als verfassungswidrig erklärt, da es massiv gegen die Grundrechte von trans*Personen verstößt.
LSVD (o. J.). Das Selbstbeslmmungsgesetz: Antworten zur Abschaffung des Transsexuellengesetz (TSG).
Verfügbar unter: www.lsvd.de/de/ct/6417-Selbstbeslmmungsgesetz#krilk-tsg